Mal eben ein Weblog installieren …

… und Admin spielen, das ist wirklich nicht schwer. Alle möglichen Hosting-Firmen bieten inzwischen eine mehr oder weniger große Auswahl an leichter oder sogar schwerer gewichtiger Open-Source-Software an, die sich mit einem Klick installieren lässt.

Selbst das eher puristische KIS (Kundeninformationssystem) von Host Europe, auf dessen Servern wir uns gerade tummeln, kennt nicht mehr nur ein paar schmucklose Simpel-CGIs für Gästebücher und Bildergalerien. Nein, auch WordPress gehört inzwischen zum Bouquet.

Bei der automatisierten Installation werden anhand weniger Vorgaben, die per Web-Formular eingetippt werden, Pfade und Datenbank angepasst. Auch das Passwort darf der künftige Admin vorab wählen. Man spart sich also die beispielsweise hier beschriebene Schritt-für-Schritt Installation mit manueller Editierung der wp-config.php und Aufruf des Scriptes /wp-admin/install.php. Noch ein Klick, und schon hat ein neues Weblog das fahle Monitorlicht der Blogosphäre erblickt.

Zur vollkommenen Eleganz fehlte bei der Host-Europe-Installation nur noch, dass auch der Titel des Blogs vorher erfragt und dann eingetragen werden würde. Egal, das erledigen wir gleich – wie auch den Umzug des Blogs auf eine eigene Subdomain und die Umschaltung auf hübsche Permalinks, die Suchmaschinen und User gleichsam erfreuen. Da das schon etwas heftiger ist, gibt es darüber ein Extra-Posting.

Ein kurzer, nicht repräsentativer Vergleich mit Kunden-Frontends anderer Hoster zeigt, dass solche Mausklick-Installationen im Massen-Hosting langsam aber sicher zum Normalfall werden. Zum ersten Mal liefen sie mir schon vor fast zwei Jahren bei Lycos über den Weg und wurden auch als Feature vermarktet. Mehr Auswahl als dort – zudem noch gut sortiert – ist mir danach auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Das lädt natürlich zum Austesten ein. Probleme beim automatisierten Installieren und Deinstallieren gab es übrigens keine.

Eine gute Auswahl bietet auch die Domainfactory in ihrem umfangreichen bis überbordenden Kundenmenü. Hier sind – wie schon bei Lycos – Boliden wie osCommerce und große Content Management Systeme oder eben auch Weblogs im Angebot. Der Unterschied: Bei Lycos werden fünf, bei Domainfactory „nur“ zwei Programme dieser Sorte angeboten; aber lediglich letzterer Hoster hat neben WordPress auch das feine Serendipity im Angebot.

Mit Verlaub ziemlich mau sieht es dagegen bei den Großgrundbesitzern 1&1 und Strato aus. Beide bieten zwar nicht erst seit gestern Homepage-Baukästen an (die dann je nach Tarif mit der Zahl der erstellbaren Seiten knausern) und werben neuerdings auch mit einer Blog-Implementierung. Doch wer will das schon, wenn er als Alternative bewährte und von einer weltweiten Community unterstützte Open-Source-Skripte zur Auswahl samt einfacher Installation angeboten bekommt? (Nachtrag: Zumindest bei Strato scheint auch WordPress drin zu sein.)

Eine Datenbank setzen natürlich die meisten Skripte voraus – auch WordPress. Die Performance eines virtuellen Webservers (in der Realität teilt man sich einen Server mit mehreren Kunden) reicht aber in der Regel aus, sofern der Hoster das System gut ausbalanciert hat. Mehr als zehn Euro pro Monat kostet das nicht, teilweise auch schon viel weniger. Auch wenn in günstigen Webhosting-Tarifen oft nur eine Datenbank enthalten ist, lassen sich mehrere Skripte gleichzeitig verwenden. Das geht mit einem simplen Trick: Vor der Installation wird ein Präfix abgefragt, das für alle Datenbank-Tabellen des zu installierenden Skriptes verwendet wird.

Für WordPress könnte man zum Beispiel das Präfix „blog“ wählen. WordPress legt mehrere Tabellen in einer Datenbank an; diejenige, in der die User-Daten gespeichert sind, trägt dann beispielsweise nicht mehr den Allerweltsnamen „users“, sondern sie heißt „blog-users“. Sonst würde womöglich eine andere Anwendung, die ebenfalls nach einer Datenbank-Tabelle „users“ verlangt, unsere WordPress-Tabelle zerschießen. Und das wollen wir Mausklick-Admins ja nun gar nicht.

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