Endlich aktuelle Server-Images bei Web-Hostern

Die großen Webhoster sind langsam in die Pötte gekommen, was ihre Systen-Images für sogenannte „Rootserver“ angeht. Bei Strato, wo ich eine solche Kiste zu stehen habe, fand sich neulich im Kundenmenü die Nachricht „NEU: Die aktuellen Betriebssystem-Versionen für Sie verfügbar!“

Bei 1&1, wo ich kein Kunde bin, scheint es ähnlich zu sein, obwohl die Feature-Liste nur die neue Opensuse-Version zeigt. Kein Debian? Wird jedenfalls im 1&1-Shop nicht mehr ausgeschildert. Hosteurope verspricht die „freie Wahl“, zeigt aber in seiner Betriebssystem-Übersicht vom Stand 20. Juni 2007 noch ein altes Debian. Och. Bei Hetzner sind sie da viel fitter. 1blu wirbt mit „SUSE Linux Enterprise Server 10“, also der von Novell vermutlich länger supporteten Variante. Schön und gut. Ich ziehe für Webserver wie eh und je ein stabiles Debian vor.

Zurück zu Strato. Dort lautet die Auswahlliste unter dem Menüpunkt „Neuinstallation“ im Kundenbereich:

  • Debian 3.1 (Sarge) mit ServerAdmin24 v3.0
  • Debian GNU/Linux 3.1 für Profis
  • Debian 4.0
  • Debian GNU/Linux 4.0 x86-64 für Profis
  • Fedora Core 3 für Profis
  • Fedora Core 6
  • Fedora Core 6 x86-64 für Profis
  • openSUSE 10.2
  • openSUSE 10.2 inkl. SA24
  • openSUSE 10.2 x86-64 für Profis
  • openSUSE 10.0 OSS für Profis
  • openSUSE 10.0 OSS inkl. Plesk 8.0
  • openSUSE 10.0 OSS x64 für Profis
  • SUSE 9.3 Professional für Profis
  • SUSE 9.3 Professional inkl. ServerAdmin 24
  • SUSE 9.3 Professional x64
  • OpenSuSE 10.2 inkl. Plesk 8.2

Vergleichen wir mal:

  • Aktuell sind Debian 4.0 und Opensuse 10.2.
  • Fedora Core 6 wurde im Frühsommer von Fedora 7 überholt, wird aber noch unterstützt.
  • Debian Sarge, Fedora Core 3 und Suse 9.3 sind die alte Schachteln, kein Grund, sie noch zu installieren.

System-Images sind generell eine gute Sache – man muss keine Klimzüge machen, um Linux aus der Ferne auf einer Serverbox zu installieren. Zudem kennen die Hoster ihre Hardware, passen die Images entsprechend an und entfernen auch für den Serverbetrieb unnützen (oder sogar unsicheren) Tand. Das sollte man jedenfalls erwarten dürfen.

Da alle Hoster inzwischen auf 64-Bit-Systeme (in der Regel AMD Athlon64 oder Opteron) setzen, ist es nur konsequent, dass auch 64-Bit-Versionen angeboten werden. Und da inzwischen alle Anbieter mit Raid-Systemen werben (auch wenn es sich nur bei den teuren Systemen um echte Hardware-Raids handelt), sollten auch zwei Festplatten „soft“ oder „hard“ im Image konfiguriert sein.

Okay, die Bezeichnung „für Profis“ bei Strato ist natürlich dämlich. Gemeint sind damit wohl Basis-Images, die der Admin dann eigenhändig mit Webserver, Skriptsprache oder was auch immer gewünscht ist ergänzen kann. Aber „für Profis“ suggeriert, man könnte die anderen Images mit der linken Hand einrichten und laufen lassen. Das ist natürlich Quatsch. Es gibt keinen Webserver als Rundum-Sorglos-Paket.

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